Die Ordnung der Elemente feiert 150. Geburtstag - Mendelejew und Meyer sind heute aktueller denn je.

12. Februar 2019

Die Liebfrauenschüler kennen sich bei den chemischen Elementen gut aus

Von Mendelejew und Meyer bis zu Schmitz und Müller lässt sich ein großer Bogen schlagen über 150 Jahre Chemiegeschichte. Die Ordnung der Elemente, deren Grundlage diese beiden Chemiker vor eineinhalb Jahrhunderten gelegt haben, ist für jeden Schüler und jeder Schülerin, egal ob sie Schmitz oder Müller heißen, auch heute noch Grundlage für den Chemieunterricht. 1869 veröffentlichte Dimitri Iwanowitsch Mendelejew (1834-1907) das in seinen Grundlagen auch heute noch gültige Periodensystem der Elemente (PSE). Darin ordnete er die damals bekannten 63 Elemente, wie z. B. die Metalle, Nichtmetalle und Halogene, nach ihren zunehmenden Atomgewichten und setzte Elemente mit ähnlichen Eigenschaften in einer Gruppe zusammen, und schon war das Grundgerüst fertig. Damit war Mendelejew auf die gesetzmäßige Periodizität in den Eigenschaften zunehmend schwerer Elemente gestoßen. Aber es waren Lücken im Ordnungssystem zu erkennen, die nach und nach durch die Entdeckung noch fehlender Elemente geschlossen werden konnten. Unabhängig von Mendelejew in St. Petersburg arbeitete Julius Lothar Meyer (1830-1895) in Tübingen ebenfalls an einem Ordnungssystem für die bis dahin bekannten Elemente. Er fand dasselbe Prinzip wie Mendelejew und platzierte einige Elemente noch genauer. Es enthielt aus heutiger Sicht weniger Fehler. Aber warum ist dann nicht Meyer so bekannt wie Mendelejew und warum nennt sich in Russland das Ordnungssystem „Mendelejewsches PSE“, aber in Deutschland und anderen Ländern „Mendelejewsches-Meyersches-Periodensystem der Elemente“? Weil Meyer seine Forschungen zwar früher begonnen hat, aber erst wenige Monate nach Mendelejew veröffentlicht hat.

Das wissen auch die Oberstufenschüler und Schülerinnen des Leistungskurses der Liebfrauenschule in Grefrath-Mülhausen. Auch dort hängt das PSE an der Wand des Chemielabors, hält sich aber mit der genauen Firmierung zurück und trägt den Titel „Periodensystem der Elemente“ ganz neutral. Wenn man weiß, dass zur Mitte des 19. Jahrhunderts noch sechs weitere Forscher nach einer Ordnung der Elemente suchten und auch fanden, dann bezieht sich der korrekte Schüler auf diese beiden Professoren, die vor 150 Jahren die Grundlage dafür legten, aber leider nie mit dem verdienten Nobelpreis geehrt worden sind.

Auch der Chemiekurs der Klasse 10 stützt sich nicht nur auf dieses Grundgerüst, sondern weiß von den Elementenplätzen im PSE eine Menge abzuleiten. Sie kennen sich aus mit dem Atomkern und der Elektronenhülle und ihrem Aufbau und wissen Bescheid, wenn ein Elektron „verlorengeht“ oder „dazukommt“. Sie kennen die Bedeutung der Isotope wie die der Ionen und wissen, dass sie ohne Mendelejew und Meyer und dem bis heute weiterentwickelten Elementesystem keine Ordnung in ihrem chemischen Wissen schaffen könnten. Als der Autor dieses Berichtes nach weiteren Darstellungsformen der Elementeanordnung fragte, konnten sie sich auch Kreise, Spiralen, Schrauben, Zickzackformen und sogar eine Ordnung als dreidimensionale Treppe vorstellen, aber nicht, dass es seit Mendelejew und Meyer eine Anzahl von über 700 verschiedene Darstellungsweisen gibt, in denen die heute bekannten und anerkannten 118 Elemente, vom Wasserstoff bis zum Element Oganesson, einzuordnen sind. Die Liebfrauenschüler, und nicht nur diese, kennen die heutige moderne Ordnung der Elemente nach steigender Protonenzahl. Sie wissen auch, dass Nihonium, Moscovium, Tenness und Oganesson nicht die letzten sind, die zu Ehren des PSE erhoben wurden, sondern das noch viele mehr folgen werden. 

Alfred Knorr



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