Leitbild

1. Wertschätzung

Schüler, Eltern und Lehrer der Liebfrauenschule Mülhausen teilen die Grundüberzeugung von der personalen Würde des von Gott geschaffenen Menschen. Diese Grundüberzeugung zeigt sich in einer wertschätzenden Haltung gegenüber den Mitmenschen und der Welt und in unserem ganzheitlichen Bildungsverständnis. Christliche Bildung muss die kognitiven, emotionalen, sozialen, motorischen und spirituellen Fähigkeiten der jungen Menschen ansprechen, damit sie immer mehr befähigt werden, ein selbstständiges, eigenverantwortliches Leben in der Gemeinschaft mit anderen und in lebendigem Kontakt zu Gott zu führen. [1]

Wir wollen eine Kultur des respektvollen und wertschätzenden Miteinanders von Schülern, Eltern und Lehrern verwirklichen, in der folgende Werte und Tugenden beachtet und gepflegt werden:

Ehrlichkeit und Kritikfähigkeit, Hilfsbereitschaft und Mitgefühl, Verständnis füreinander, Offenheit, aufrichtige Freundlichkeit und Höflichkeit sind uns sehr wichtig. Wir wollen einander Vorbild sein und akzeptieren, dass wir Vorbilder brauchen. Wir wollen achtsam miteinander umgehen und dabei die eigenen subjektiven Belastungsgrenzen wahrnehmen und akzeptieren, ebenso wie die unserer Mitmenschen. Vertrauen, Diskretion, Geduld, Loyalität, Toleranz und Gerechtigkeit sind uns sehr wichtig. Selbstständigkeit wollen wir nicht nur schätzen, sondern auch zulassen und achten, ebenso wie Professionalität und Leistungsbereitschaft. Wir brauchen die Bereitschaft Verantwortung anzunehmen, aber auch die Bereitschaft Verantwortung an andere abzugeben. Wir wollen Freude und Spaß aneinander und miteinander haben.

Konkret zeigt sich die von uns gewünschte Haltung beispielhaft, wenn

  • Lehrer[2] auch beim Besuch der Gottesdienste, aber auch in der Pünktlichkeit, Vorbilder sind.
  • Schüler nicht wegsehen, und besondere individuelle Verhaltensweisen anderer Schüler akzeptieren, sofern sie nicht gegen die Regeln verstoßen.
  • Fehler eingesehen und möglichst wiedergutgemacht werden.
  • alltägliche und besonders herausragende Leistungen von Lehrern, Eltern und Schülern wahrgenommen und gelegentlich in besonderer Form Anerkennung und Wertschätzung finden.
  • das persönliche Gespräch Ort von Lob, Kritik und Akzeptanz ist und nicht das gemeinsame Lästern über andere kultiviert wird.

2.     Eigenverantwortung

Damit wir Kinder zu mündigen Erwachsenen erziehen und bilden zu können, wollen wir keine „Lernanstalt“ sein. Unsere Schule soll ein lebendiger Lebensraum sein, in dem Glaube, Kultur, Leben, Werte, Wissen und Handeln eine Einheit bilden und sich durchdringen. Es gibt verschiedene Schulfächer und es gibt verschiedene Formen des Denkens (z. B. gibt es eine math. oder eine ästhetische Rationalität), es gibt verschiedene Formen von Emotionalität, es gibt die Vernunft, das Wissen und den Glauben – der Bildungs- und Erziehungsprozess an der Liebfrauenschule Mülhausen soll all diese Kräfte und Fähigkeiten der jungen Menschen ansprechen und zur Synthese bringen im Ziel der mündigen, eigenverantwortlichen Persönlichkeit. Die mündige Persönlichkeit kann die in ihr angelegten Fähigkeiten entfalten in Verantwortung vor sich selbst, den Mitmenschen, der Welt und vor Gott.[3]

Darum wollen wir eine Schulkultur an der Liebfrauenschule Mülhausen, die von christlicher Nächstenliebe geprägt ist und die den Menschen in all seinen von Gott gewollten guten Anlagen fördert, die Gott und seine Schöpfung achtet.

Konkret zeigt sich diese Schulkultur beispielhaft, wenn

  • Lehrer ihre Schüler motivieren und Ansprechpartner für sie sind
  • Lehrer ihre Schüler gerecht behandeln und faire Noten erteilen.
  • Lehrer als Vorbild für die Schülerinnen und Schüler da sind.
  • Lehrer ihre „Macht“ gegenüber Schülern und Eltern nie ausnutzen, sondern immer zu deren Wohl nutzen.
  • Schüler nicht wegsehen, sondern sich couragiert einmischen.
  • Schüler, Eltern und Lehrer ihre Kritikfähigkeit stärken, also ihre Fähigkeit üben, Kritik zu üben und annehmen zu können.
  • Schüler sich fair gegenüber den Lehrern verhalten und fleißig und ordentlich arbeiten.
  • Vertrauen, Diskretion und Hilfsbereitschaft von allen geachtet werden.
  • Regeln konsequent eingehalten, durchgesetzt und transparent gemacht werden.
  • Leistung als positiv angesehen wird, als etwas, das Freude machen, das Selbstbewusstsein stärken kann.
  • jemand - Schüler, Eltern, Lehrer - der einmal eine schlechte Zeit hat, mit Verständnis rechnen kann
  • Begegnungen mit Ordensleuten und anderen Menschen, die Zeugnis ablegen können von einem christlichen Leben und Selbstverständnis, regelmäßig zum Schulleben gehören.
  • wir uns verantwortungsvoll gegenüber Sachgegenständen zeigen.
  • wir miteinander, nicht übereinander sprechen.
  • wir - Schüler, Eltern, Lehrer - Verantwortung miteinander teilen.
  • Verantwortung eingefordert wird, Lasten, Rechte und Pflichten gerecht verteilt werden, Aufgaben delegiert und Entscheidungsspielräume ermöglicht werden
  • Entscheidungen transparent für alle vorbereitet, getroffen und umgesetzt werden.
  • wir fürsorglich miteinander umgehen.
  • Lehrer professionell arbeiten, z. B. Lehrpläne einhalten, Fortbildungen besuchen, lernwillige Schülerinnen und Schüler gezielt gefördert und gefordert werden.
  • reger Austausch zwischen Lehrern und Eltern auf allen Ebenen herrscht.
  • unsere Schule durch saubere, funktionstüchtige und schön gestaltete Räumlichkeiten ein angenehmer Aufenthaltsort ist.
  • Schülern, Eltern und Lehrern sich mit der Schule identifizieren.
  • wir Loyalität und Mitverantwortung praktizieren für die Gestaltung der gesamten Schule, für das Wohl aller, nicht nur für das eigene Wohlergehen.

 

3.     Kommunikation in der Erziehungsgemeinschaft

Aus dem personalen christlichen Bildungs- und Erziehungsbegriff ergibt sich das Verständnis der Erziehungsgemeinschaft von Eltern, Lehrern und Schülern. An der Liebfrauenschule Mülhausen wollen Eltern, Lehrern und Schüler – minderjährige und volljährige – mit je unterschiedlichen Rollen und Aufgaben gemeinsam an der Erziehung und Bildung der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten. Die Erziehungsgemeinschaft kann nur gut gelingen, wenn die Kommunikation unter allen beteiligten Personen gut gelingt.[4]

Darum wollen die Lehrer in der Erziehungsgemeinschaft beispielsweise:

  • eine Streitkultur, in der Standpunkte klar, aber auch kompromissbereit vertreten werden.
  • das persönliche Miteinander und transparente, verlässliche Kommunikationswege, die auch eingehalten werden und eine zeitnahe Kommunikation unterstützen.

Die Eltern wollen in der Erziehungsgemeinschaft:

  • dass die guten, vorhandenen Kommunikationswege (HAMI, Homepage, Sekretariat) noch besser genutzt werden.
  • dass der Informationsfluss zwischen Lehrern und Eltern bzw. zwischen Schulleitung und Eltern noch intensiviert wird (z. B. Elternbriefe).
  • dass es noch bessere Informationen über den Vertretungsplan gibt.
  • einen Maßnahmenkatalog von Ordnungsmaßnahmen bzw. erzieherischen Maßnahmen bei bestimmten Verfehlungen.

Die Schülerinnen und Schüler wollen in der Erziehungsgemeinschaft:

  • für die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern: Respekt, Toleranz, Kritikfähigkeit, Geduld, Verständnis, eine freundliche, motivierende, vertrauensvolle und diskrete Kommunikation und Mitspracherecht ohne Machtausnutzung durch die Lehrer.
  • für die Kommunikation untereinander wünschen sich die Schüler Teamgeist, kein Mobbing, keinen Gruppenzwang und dass nicht weggesehen wird, wenn etwas schiefläuft.

[1] siehe dazu: Qualitätskriterien für katholische Schulen. Ein Orientierungsrahmen / hrsg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz – Bonn 2009, Die deutschen Bischöfe Nr. 90. Seite 9 - 15

[2] Wegen des besseren Verständnisses wird meist nur eine Geschlechtsform genannt, es sind aber stets beide gemeint

[3]  siehe dazu: Qualitätskriterien für katholische Schulen. Ein Orientierungsrahmen / hrsg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz – Bonn 2009, Die deutschen Bischöfe Nr. 90. Seite 9 - 15

[4] siehe dazu: Qualitätskriterien für katholische Schulen. Ein Orientierungsrahmen / hrsg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz – Bonn 2009, Die deutschen Bischöfe Nr. 90. Seite 9 - 15

 

 

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