Bericht: Minister des Inneren des Landes Nordrhein-Westfalen zu Besuch an der LFSM

27. Mai 2025

Wir haben fast schon paradiesische Zustände in Deutschland

Innere Sicherheit, Cybermobbing, Clan-Kriminalität, die Anschläge von Magdeburg, Bielefeld oder Solingen - das sind nur einige Themen gewesen, die den Schülern der Liebfrauenschule Mülhausen auf den Nägeln brennen im Dialog mit Herbert Reul. Eine gute Stunde stellt sich der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen den Fragen von rund 100 Oberstufenschülern. Im ehemaligen Refektorium bleibt bei den Elftklässlern vor allem der Appell des 72-Jährigen am Ende der Frage-Antwort-Runde hängen: „Demokratie und Rechtsstaat sind super. Wir haben im Verhältnis zu anderen Ländern in Deutschland fast schon paradiesische Zustände, was die Sicherheit betrifft. Tragt mit dazu bei, dass es so bleibt.“

Klare Kante - so könnte man die Botschaft des Rheinländers Herbert Reul auf den Punkt bringen. Der NRW-Innenminister macht kein Hehl daraus, dass er „fassungslos“ vor gesellschaftlichen Phänomenen wie zunehmender Gewaltbereitschaft und mangelndem Respekt gegenüber Beamten steht. „Geht anständig miteinander um, Haltung ist das wichtigste“, so der Vater von drei erwachsenen Töchtern und Großvater von zwei Enkeln.

Mit seiner lockeren und dennoch verbindlichen Moderation entlockt der 17-jährige Schülersprecher Leonard Houben (Foto rechts) dem CDU-Politiker manche Spontanäußerung. „Ja, wir werden an vielen Stellen unserer Infrastruktur bedroht“, antwortet Reul auf die Frage einer Schülerin nach der hybriden Kriegsführung. Deshalb habe sich das Land NRW auf den Weg gemacht, technische Möglichkeiten zu entwickeln, Attacken auf relevante Versorgungsstrukturen wie Wasser, Strom oder Internet verhindern.

Auch bei politisch brisanten Themen nimmt Reul im Schüler-Talk kein Blatt vor den Mund. Die verschärften Grenzkontrollen seien vorübergehender Natur, bis es im europäischen Verbund gelinge, die Außengrenzen so abzusichern, dass keine ungebremste Zuwanderung nach Deutschland mehr möglich ist. Reul warnt davor, Vorurteile und Klischees zu bedienen. So solle man sich davor hüten, die Finanzierung von Terroristen den Clans in die Schuhe zu schieben: „Da ist noch nichts bewiesen.“ Offen zeigt sich der Innenminister, seit acht Jahren im Amt, die psychologische Aufarbeitung zu intensivieren, um beispielsweise das gefährliche Potenzial von Selbstmord-Attentätern frühzeitig zu erkennen.

Weiteres Thema: Bezogen auf den Umgang mit der AfD empfiehlt Reul, demokratiefeindlichen Tendenzen nicht mit der Keule zu begegnen, sondern genauer hinzusehen,
Bleibt keine Antwort schuldig: Herbert Reul im Dialog mit Schülern der Liebfrauenschule Mülhausen.
kritisch zu bleiben und zum richtigen Moment die Stimme zu erheben gegen Gewalt, Demokratiefeindlichkeit und Ausgrenzung.

In seinem Dankeschön für den hochrangigen politischen Besuch aus Düsseldorf bezieht Schulleiter Christoph Aretz Moderator Leonard Houben mit ein. Bei einer Karnevalssitzung in Köln habe die Mutter des Lobberichers den Minister spontan nach Mülhausen eingeladen. Reul sagte ebenso spontan zu - und hat Wort gehalten. Dankbarer Applaus für einen Politiker, der mit seiner authentischen und offenen Art einen nachhaltigen Eindruck bei den Heranwachsenden hinterlässt und ein Verständnis für die Herausforderungen des Staates erzeugt.

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