Bericht: Mausefalle mutiert zum Automobil

26. April 2024

MINT-Begeisterung bei der STUDIO-Stunde

Len Müller pumpt sich die Lunge aus dem Leib. Der 13-Jährige führt im Bio-Übungsraum der Liebfrauenschule Mülhausen vor, dass alternativ zu den klassischen Verbrennungsmotoren künftig möglicherweise Motoren nur mit Druckluft betrieben werden können. Zur Demonstration pumpt er Luft in Wasserflaschen und zeigt an einem mit Legoteilen gebauten Motor, dass dieser sich durch den Druck in Bewegung setzt. Mit der originellen Idee hat der experimentierfreudige Siebtklässler mit seinem Klassenkameraden Julius Moll beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ den dritten Preis bei „Schüler experimentieren“ geholt. „2025 sind wir nach der gelungenen Premiere wieder bei Jugend forscht dabei“, versichert Julius (14), der aus Wachtendonk kommt. Zusammen mit den anderen teilnehmenden Schülergruppen präsentieren Len und Julius ihr Projekt heute im Rahmen der STUDIO-Stunde im Naturwissenschaftstrakt der Liebfrauenschule.

Die Liebfrauenschule ist bei „Jugend forscht“ die weiterführende Schule, die aus dem Kreis Viersen mit neun Experimenten die meisten Projekte gemeldet hat. Bei Deutschlands größtem Regionalwettbewerb für MINT-Talente, ausgerichtet von der Unternehmerschaft Niederrhein, hat Daniel Lückgen (14) im Gebiet Arbeitswelt mit einer „Umweltfreundlichen Smoothie-Packung“ gepunktet. Der Grefrather hat sich als Sieger für den Landeswettbewerb qualifiziert und vertritt die Liebfrauenschule am 4. Mai im Haus der Technik in Essen. Auch Daniels Experiment, bei dem er eine Verpackung aus natürlichen Rohstoffen hergestellt hat, die biologisch abbaubar ist, stößt in der STUDIO-Stunde auf neugierige Schülerblicke und bohrende Nachfragen.

Nicht minder groß ist der Andrang am Pult von Max Haase und Marco Hache. Die beiden 16-Jährigen aus Oedt demonstrieren mit Forschergeist, wie Triebwerke von Flugzeugen energieeffizienter arbeiten könnten, indem man beispielsweise ein anderes Gas als Propan heranzieht. „Jet Can“ nennt das Zehntklässler-Duo, das „Jugend forscht“ für 2025 fest im Visier hat, sein Projekt mit Blick auf die Konservendose als Basisbauteil. „Wir sind über das Experiment in die faszinierende Welt der Motoren eingetaucht“, berichtet Max mit leuchtenden Augen.

Ebenfalls erfolgreich haben sich bei „Jugend forscht“ Ben Kamp und Lois Willems präsentiert. Entsprechend stolz zeigen die Zwölfjährigen an ihrem Stand, welche außerordentlichen naturwissenschaftlichen Kenntnisse vonnöten sind, ein Amphibienfahrzeug zu bauen. Natürlich hatten der Stendener Ben und der Wankumer Lois den Klimawandel und den Einsatz regenerativer Energien für ihren „Aquarover“ im Blick, der sowohl auf dem Land als auch auf der Wasseroberfläche Kurs hält. Für „Jugend forscht“ 2025 hat das Duo bereits eine andere Idee im Kopf, wie es den Wettbewerb rocken will.

Gegenüber dem Bio-Übungsraum demonstrieren im Physikraum ebenfalls MINT-begeisterte Liebfrauenschüler ihr Können in den Fächern Informatik und Mathematik. Dort geht es konkret um Robotik, „was in der heutigen Schülergeneration auf wachsende Begeisterung stößt“, wie Projektlehrerin Yvonne Rosso feststellt. Zusammen mit Dr. André Kaiser, Patrick Otto und Marc Wagemann unterstützen die Pädagogen der als MINT-freundlich zertifizierten Schule den Spaß der Schüler am Forschen und Entdecken. Gabriel Scheel beispielsweise tritt bei der World Robot Olympiad am 25. Mai in der Liebfrauenschule Mülhausen als Schiedsrichter an. Der 15-jährige Kaldenkirchener ist sowohl beim MINT-Profil als auch in der Robotik-AG der Schule am Start.

Dass bereits die Jüngsten ab Klasse 5 in der Profil-AG mit Fantasie und Forscherdrang Großartiges leisten, beweisen Maja Buttgereit und Kira Hohnen. Die Elfjährigen aus Süchteln haben binnen drei Stunden aus einer Mausefalle ein Miniaturauto gebastelt, das durch den Physikraum braust. Applaus und bewundernde Blick der älteren Schüler!

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