13. Januar 2024
Offene Tür an der Liebfrauenschule
„MINT ist mein Ding.“ Lieselotte muss nicht lange überlegen, was ihr liegt. Die Neunjährige ist heute mit ihren Eltern José und Rainer Zweipfennig beim Tag der offenen Tür an der Liebfrauenschule Mülhausen. Nach den drei Kempener weiterführenden Schulen schnuppert die Viertklässlerin nun am Gymnasium in Mülhausen. Demnächst entscheidet sich Lieselotte, die neben der Schule beim Gardetanz und bei den Pfadfindern aktiv ist, wohin im Sommer ihr weiterer schulischer Weg führt. Zum Auftakt folgt sie mit ihren Eltern den Sechstklässlerinnen Lina Melchior und Lara Smits, die sie in einer kleinen Gruppe durchs weitläufige Schulgebäude inklusive Kapelle, Bibliothek und Lehrerzimmer führen.
An der Kempener Regenbogenschule interessiert sich Lieselotte besonders für mathematische, technische und naturwissenschaftliche Zusammenhänge. Klar, dass nach der Führung und einem gesunden Snack in der Cafeteria der erste Gang zum Info-Stand Digitalisierung führt. Dort, im Pädagogischen Zentrum neben der großen Bühne, empfangen sie neben einigen Oberstufenschülern die Pädagogen Ann-Kathrin Haber und Jan Stalder. „Bei uns hast du ab Klasse 5 ITG-Unterricht“, informiert Ann-Kathrin Haber, seit acht Jahren in Mülhausen Lehrerin für Englisch und Spanisch. Die 36-jährige Lobbericherin betreut an der Liebfrauenschule die Tablet-Klassen.
ITG steht für Informationstechnische Grundbildung und ist die ideale Voraussetzung für das Tablet, das ab Klasse 7 auf Lieselotte und alle anderen Liebfrauenschüler zur Verfügung steht. „Wir betreuen auch die Medien-Scouts. Das sind Schüler, die im Umgang mit den digitalen Hilfsmitteln unterstützen und für Chancen wie Risiken sensibilisieren“, berichtet Jan Stalder. Der 30-jährige Gelderner unterrichtet im vierten Jahr in Mülhausen Mathematik und Geschichte und ist Teil des Medienteams an der Liebfrauenschule, das bereits vor einigen Jahren auf Initiative von Schulleiter Christoph Aretz gebildet worden ist.
Und weiter geht‘s für Lieselotte zur Chemie-Show. Im proppenvollen Naturwissenschaftsraum erwartet die Neunjährige ein Spektakel aus Experimenten, feuerspeienden Bunsenbrennern und knalligen Farben wie Gelb, Grün, Blau und sogar Pink, gemixt im Cocktail aus einfachem Rotkohlsaft und weiteren Indikatoren. Zunächst staunt die Kempenerin beim einführenden Trailer, welche Elemente beim Backen einer Pizza eine Rolle spielen - von Ag für Silber über Be wie Beryllium, Ca für Calcium und natürlich H₂O für Wasser bis hin zu S wie Schwefel und schließlich Xe wie Xenon. „Eigentlich ist unser ganzes Leben Chemie - bunt, es knallt und manchmal stinkt es auch“, erzählt Lehrerin Yvonne Rosso nach dem Pizza-Film.
Zurück im PZ, fühlt Lieselotte sich von asiatischen Schriftzeichen angezogen, die sie nicht deuten kann, aber aus dem Fernsehen und aus Büchern kennt. „In unserem Chinesisch-Unterricht vermitteln wir Sprache und Kultur der Menschen in Fernost“, erzählt Max Haase. Der 15-jährige Oedter hat selbst seit Klasse 5 Chinesisch-Unterricht und gehörte zu der Gruppe, die im April vergangenen Jahres unter Leitung der Chinesisch-Lehrerin Yasmin Jeng-Zeitz beim zweiwöchigen Schüleraustausch in der taiwanesischen Metropole Kaohsiung war. Beim Durchstöbern der Info-Broschüren entdeckt Lieselotte, dass sie nach den chinesischen Tierzeichen ein Schaf wäre. Das erinnert die Neunjährige an das vergangene Sommerfest, bei dem die Viertklässlerin erstmals die Liebfrauenschule Mülhausen kennenlernte und besonders von den Schafen im Schul-Zoo fasziniert war.
Kein Mäh, vielmehr ein sonores La La dringt beim weiteren Rundgang im Altbau an Lieselottes Ohr. Der Gesang kommt aus dem Mariensaal. Durch die weit geöffnete Tür stößt Lieselotte zur Chorprobe mit der Musiklehrerin Sibylle Hausmann. Und erfährt, dass sie an der Liebfrauenschule Mülhausen in den Stufen 5 und 6 zur Chorklasse stoßen kann und es von Stufe 7 bis 10 ein Musikprofil gibt.
Vielleicht ist aber auch das Sportprofil eine gute Wahl, überlegt die Neunjährige, als sie anschließend die große Sporthalle betritt. Dort sind gut 50 Schüler ihres Alters dabei, zu turnen, Hockey, Basketball oder Tischtennis zu spielen und sogar als Pilot in einem original Segelflieger des Luftsportverein Grefrath Platz zu nehmen. Mit diesem Verein pflegt die Liebfrauenschule Mülhausen eine Kooperation, so dass die Schüler den Segelflug nicht nur theoretisch kennen lernen, sondern auch in die Luft gehen können.
So viele Eindrücke, die Lieselotte und mit ihr Hunderte weiterer Mädchen und Jungen an diesem Samstagmittag an der Liebfrauenschule Mülhausen aufschnappen und mit nach Hause neben nach Kempen, Grefrath, Nettetal, Kerken, Wachtendonk, Viersen, Tönisvorst, Willich ...
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