04. September 2023
Französische Freundschaft charmant vertieft
Je ne parle pas français - Ich spreche kein Französisch: Der Ohrwurm der Sängerin Namika spielte zum Wochenauftakt in der Liebfrauenschule Mülhausen zunächst keine Rolle. Denn zumindest die aktuell 302 Schülerinnen und Schüler aus 13 Kursen parlieren bereits gut Französisch. Die Station des Mémobus hat dafür gesorgt, dass die Begeisterung für das Frankophile an der Schule weiter gewachsen ist. Die Liebfrauenschule Mülhausen ist seit 2018 als Europaschule in NRW zertifiziert.
Auf Initiative des „Verein der Freunde von Grefrath und Frévent“ parkte der Kleintransporter aus Versailles zwei Stunden lang im Kloster-Innenhof des niederrheinischen Gymnasiums und brachte das Savoir Vivre der europäischen Nachbarn nach Mülhausen. „Der Projektbus zur Förderung der Freundschaft tourt zwei Monate über deutsche und französische Straßen. Wegen der seit 58 Jahren bestehenden Städtepartnerschaft mit Frévent hat Grefrath den Transporter in unsere Gemeinde gelotst“, berichtet Französischlehrerin Angela Vieruß. „Diese Chance haben wir genutzt und den Mémobus auch ein paar Stunden zu uns an die Schule eingeladen“, ergänzt die Pädagogin Melanie Hermges, die mit Angela Vieruß die Aktion begleitet.
Das flotte Franzosen-Mobil, anlässlich des Jubiläums „60 Jahre Élysee-Vertrag“ in Gang gesetzt, hat der ehemalige Deutschlehrer Philippe Charras an den Niederrhein gelenkt. In der Organisation hat sich außer dem Franzosen vor Ort noch Manfred Lommetz als Vorsitzender des Freundschaftsvereins eingesetzt. An der Liebfrauenschule entpuppte sich der Bus als Sesam-öffne-dich der französischen Lebensfreude und Landeskunde. Vollgepackt mit Utensilien, Andenken, Filmen und Bildern zur deutsch-französischen Geschichte, zur gelebten Freundschaft der beiden Länder, zu Besonderheiten der gallischen Kultur, zur herausragenden Bocuse-Küche, zu Prêt-à-porter und Piaf, zu Crêpes, Croissant und Baguette, zu Zidane und Mbappé, zu Wein und Wangenkuss, zu Brigitte Bardot und Jacques Brel, zu ...
„Interessant war, dass der Mémobus auch Gesellschaftsspiele im Gepäck hat, die auf lockere Art das Typische herausstellen“, so Angela Vieruß bei der Aktion, an der Liebfrauenschüler ab Klasse 7 teilnahmen. Die 30-jährige Viersenerin unterrichtet im vierten Jahr Französisch an dem christlichen Gymnasium und kann dem rollenden Botschafter der Trikolore viel abgewinnen: „Solch eine Initiative schafft niederschwellig Begegnungen. Neben Wissenswertem fördert sie das gegenseitige Verständnis.“ Über Plakatwände konnten sich die Liebfrauenschüler über Landestypisches informieren und einen QR-Code aufs Handy laden, der ihnen vor allem Vertiefendes über die Historie beider Länder entschlüsselte.
Spannend sind für die Liebfrauenschule Mülhausen auch zwei Projekte, die die Einrichtung des Instituts français sympathisch rübergebracht hat. Zum einen wird ein Fresko erstellt, in der Impressionen aus den einzelnen Stationen von Berlin über Münster und Grefrath bis Weimar und am Ende Versailles der 6000 Kilometer langen Bildungsreise als collagenartiges Gesamtkunstwerk präsentiert werden.
Zum anderen wird es aus der Mémobus-Tournee ein Video geben, wenn das Gefährt Mitte Oktober wieder in seiner Garage bei Paris verschnauft. In dem Film wird aus den einzelnen Stationen das jeweilige Lieblingslied aufgenommen. „Im Fall Grefrath ist dies der Eurovision-Song ,Ein bisschen Frieden‘ von Nicole“, erzählen Angela Vieruß und Melanie Hermges. Die Liebfrauenschüler haben für den freiwilligen Auftritt auf dem Grefrather Markt auch ihre persönliche Melodie auserkoren: Je ne parle pas français.
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