Bericht: "Freunde von Kanew" zu Gast im PZ


Aus aktuellem Anlass der Ukraine-Krise fließt der Erlös des diesjährigen Soli-Marsches der Liebfrauenschule Mülhausen an den Verein „Freunde von Kanew“. Im Vorfeld der Benefiz-Wanderung, die am 25. März stattfindet, schilderten die Verantwortlichen der Hilfsorganisation ihre Aktivitäten unter extremen Bedingungen seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Ein vierköpfiges Team um den Vorsitzenden Dr. Paul Schrömbges stellte die Viersener Organisation sowohl in den Klassenräumen als auch in großer Runde im PZ des Gymnasiums vor.

„Zurzeit starten wir den dritten Hilfstransport in die Ukraine“, berichtete Dr. Schrömbges den Liebfrauenschülern. Das Problem sei, dass sich wegen der hohen Gefahrenlage kaum Spediteure und Fahrer bereit erklärten, mit dem LKW über die polnische Grenze in das Kriegsgebiet zu fahren. Die Ukrainerin Svitlana Görden sensibilisierte die Schülerinnen und Schülern für Fake-News, die von russischer Seite nicht erst seit Kriegsbeginn gestreut würden. „Das kommt einer Gehirnwäsche gleich. Die Menschen wissen nicht mehr, was Wirklichkeit ist und was ihnen im Internet weisgemacht werden soll. “
Neben Alltagsgegenständen und Nahrungsmitteln seien nun vor allem medizinische Hilfsgüter wichtig für die Ukrainer, so der 2. Vorsitzende Uwe Zöllner. Die ersten zwei Zwölftonner nach Kanew hätten laut Lagerleiter Mohamad Faruq Faruqi unter anderem Hygieneartikel, Kleidung und Materialien für die Feuerwehr nach Kanew transportiert.
Der Vereinsvorsitzende der humanitären Hilfsorganisation befürchtet, dass der Krieg in Kürze auch die Stadt Kanew 150 Kilometer südlich von Kiew erreicht haben wird.

Dr. Schrömbges ging vor den Liebfrauenschülern auf die Anfänge der Freundschaft Kanew-Viersen ein nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991. Auslöser war die Reaktorkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl 1986. Aufgrund des Gaus erkrankten viele Kinder in Kanew. Seitdem hat der Verein eine Menge organisiert: Viersener Bürger unterstützen Kanewer Rentner, Kinder werden zur Therapie nach Viersen geholt, in Kanew wird das Krankenhaus ausgestattet sowie das Kulturzentrum saniert. „Viele Freundschaften sind entstanden. Seit 1993 gibt es eine Städtepartnerschaft zwischen Kanew und Viersen“, so der Kaldenkirchener.



StandortTelefonE-MailXingLinkedInYouTubeInstagramFacebook