Bericht: Sanitätsraum erstrahlt im neuen Glanz


Die Liebfrauenschule Mülhausen hat ihren Sanitätsraum neu eingerichtet. Die alte Schulküche neben dem Sekretariat, die zuvor als Sanitäts-Station ein Provisorium war, hat jetzt mehr als einen Anstrich bekommen. Funktionsgerechtes Mobiliar und medizinisches Equipment wie Liegen, Notfallkoffer oder Puls-Oximeter sind nun auf dem neusten Stand.

„Wir waren vorher schon gut ausgerüstet - jetzt ist es perfekt“, sagt Michael Vietoris. Der Lehrer für Biologie, Erdkunde und Wirtschaftslehre organisiert seit 15 Jahren das Sanitätswesen an dem Grefrather Gymnasium. Tatsächlich bewegt sich die medizinische Abteilung der Erstversorgung in Mülhausen seit Jahren auf einem beachtlichen Niveau. Blut oder Puls messen, Armschienen anbringen oder die digitale Unterstützung über eine Notfall-App - alles kein Problem. Etabliert hat die Institution Erstversorgung in Mülhausen im Jahr 2000 die Lehrerin Melanie Hermges.

Um die Einrichtung des modernisierten Sanitätsraums hat sich besonders Hausmeister Herbert Jansen mit seiner Geschicklichkeit und seiner praktischen Herangehensweise verdient gemacht, betont Michael Vietoris. Der Pädagoge bedankt sich auch beim Schulträger, der für die Ertüchtigung des Sanitätsraums kräftig investiert hat.

Über die Auffrischung des Raums freuen sich vor allem die Schulsanitäter. 19 Schülerinnen und Schüler sind es aktuell in Mülhausen, die auf freiwilliger Basis in allen Pausen und täglich bis 15 Uhr dafür sorgen, dass kleinere Wunden und Verletzungen versorgt werden. Pflaster, Verband, Schere, Sagrotan, Kompressen oder Feuchttücher sind ihr Werkzeug, mit dem sie flink und professionell umgehen. „Wir besitzen alle den Ersthelferschein des Jugendrotkreuz, der alle zwei Jahre aufgefrischt wird“, berichtet Julian Käuper. Der 18-jährige Abiturient ist bereits seit der siebten Klasse Schulsanitäter. „Es ist toll, anderen Menschen zu helfen. Und unser Sani-Team ist eine verschworene Gemeinschaft“, sagt der Süchtelner.

Noch nicht ganz so lange, aber mit gleicher Begeisterung trägt Carolina Otto (14) die rot-gelbe Weste.„Wir leisten hier auch viel psychische Unterstützung. Zuhören hilft meistens schon, wenn ein Schüler sich erschöpft auf die Liege legt“, sagt die Neuntklässlerin aus Mülhausen. Typisch im Sommer sind Insektenstiche, im Winter Verstauchungen aufgrund der Rutschgefahr durch Schnee, Eis oder Matsch.

Kuriose Fälle gibt es auch, bei denen die Schulsanitäter zur Stelle sind bzw. in ernsteren Fällen einen Arzt alarmieren. „Einmal hatte eine Schülerin eine Bleistiftmine im Finger“, erzählt Eric Lünger. Der 17-Jährige berichtet von dem Phänomen, dass die meisten Unfälle kurz vor den Ferien passieren. „Warum, das ist uns allen ein Rätsel“, schüttelt der Blondschopf aus St. Tönis den Kopf und lächelt. Der Elftklässler fühlt sich so wohl als Schulsanitäter, dass er sich nach dem Abitur beruflich in diese Richtung entwickeln möchte:„Sanitäter beim Rettungsdienst - das wär‘s.“

„Viele unserer Schulsanitäter studieren hinterher gerne Medizin“, kann Lehrer Michael Vietoris diesen Trend bestätigen. Der Sanitätsdienst steht auch im Lehrerkollegium hoch im Kurs. „Fast alle unserer rund 80 Pädagoginnen und Pädagogen haben die Ersthelfer-Ausbildung absolviert“, so der 64-Jährige, der im Sommer in den Ruhestand geht. Es dürfte also nicht schwierig werden, einen Nachfolger als Koordinator zu finden.

 



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