Bericht: Probieren und genießen: Liebfrauenschüler erleben Chinas Küche

02. Februar 2022

“Garnelen und Maultaschen sind meine Favoriten.“

Aurora Dünger hat alles probiert. Mit zwölf ihrer Mitschüler ist die 14-Jährige aus Oedt heute Mittag mit dem Zug von Grefrath ins Düsseldorfer China-Restaurant Fu Chunyuan gefahren. Das Lokal im Viertel zwischen Hauptbahnhof und Kö hat eigens für die Schülergruppe zwei große Tische reserviert. Für die Neunt- und Zehntklässler der Liebfrauenschule Mülhausen ist dies ein außerschulischer Lernort: Statt Chinesisch-Unterricht im Klassenzimmer steht ein landeskundlicher Ausflug in die Welt der asiatischen Küche auf dem Stundenplan.
„Hot Pot - das ist chinesisches Fondue“, erläutert Yasmin Jeng-Zeitz nach dem traditionellen Öffnen der Glückskekse. Die Taiwanesin unterrichtet an der Liebfrauenschule Mülhausen seit zehn Jahren Chinesisch. Die Exkursion hat sie organisiert aus Anlass der chinesischen Neujahrsfeier „Jahr des Tigers“ Anfang Februar unter dem Motto „chinesische Kultur authentisch erleben“.
Die Suppe auf den Tischen brodelt schon, als die Schülerinnen und Schüler Platz genommen haben und sich erst mal mit den Stäbchen beschäftigen. „Hä“, fragt sich Aurora, „wie soll das funktionieren?“ Die handwerkliche Nachhilfe der Lehrerin hilft, der erste Fischbacon ist zwischen zwei Diagonalen eingeklemmt und wird jetzt zum Garen in den Topf geworfen. Yasmin Jeng-Zeitz muntert die Schüler aus Chinesisch-AG und Wahlpflichtfach auf, auch Seetang, Lamm, Rind, Lotoswurzel, Süßkartoffeln und Gambas in die Brühe zu tauchen. Und auch von den köstlichen Saucen mit Soja, Pamai Pai oder Szechuan zu probieren.
Als Restaurant-Inhaber Cui einen großen Teller mit Muscheln, Garnelen, Octopus und Krebsfleisch reicht, geht ein „Oh“ und „Ah“ durch die Runde. Doch so exotisch die asiatischen Delikatessen auch aussehen - mutig machen sich die Liebfrauenschüler ans Probieren der Köstlichkeiten.
„Mich faszinieren Sprache und Kultur der Chinesen“, sagt Leon Ehrhard. In seiner Familie wird am heimischen Ess- tisch die chinesische Küche gelegentlich ausprobiert. Der 15-Jährige kennt sich also aus und zeigt seinen Nachbarn, wie die Nudeln gedreht werden und welche Hälfte im Suppentopf superscharf dank Chili und entsprechend vorsichtig zu genießen ist. Hot Pot - übersetzt heißer Topf - kennt Leon bestens. Der Grefrather, der Handball und Posaune spielt und an der Liebfrauenschule Mülhausen im dritten Jahr Chinesisch lernt, ist ein echter Feinschmecker. „Ich bevorzuge die Küche aus dem Nordwesten Chinas“, so der Zehntklässler, der das Land des Lächelns unbedingt einmal kennen lernen möchte.
Yasmin Jeng-Zeitz ist begeistert, wie es ihren Sprachschülern schmeckt und mit welcher Begeisterung sie nach anfänglichem Zögern in die Töpfe und Schüsseln greifen, geschmacklich vergleichen, miteinander diskutieren und Kombinationen ausprobieren. Den Ausflug ins Restaurant hat das „Bildungsnetzwerk China“ ermöglicht, eine in Berlin ansässige Stiftung. „Das Netzwerk möchte die China-Kompetenz an den Schulen verankern“, sagt die Pädagogin. Mit der heutigen Exkursion ist dieses Ziel auf jeden Fall gelungen!

 

 

 

 



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