Bericht: Digitales Lernen - Lehrer büffeln mit

11. Januar 2021

„Der erneute Schul-Lockdown schockt uns nicht - wir sind vorbereitet.“ Christoph Aretz bleibt zuversichtlich. Der Leiter der Liebfrauenschule Mülhausen und sein 80-köpfiges Lehrerteam sehnen zwar die Zeit „nach Corona“ ebenso herbei wie die gut 1000 Schüler des Gymnasiums. Aber da die Einrichtung seit Jahren in der digitalen Welt zuhause ist, die Schule über schnelles Internet, WLAN in allen Klassenräumen, flächendeckende Whiteboard-Ausstattung verfügt und zudem jeder Schüler ab Stufe 7 mit Tablet ausgestattet ist, haben die Verantwortlichen an der Hauptstraße 87 in Grefrath die Situation im Griff.

Die Corona-Krise erfordert freilich täglich weitere Anstrengungen und Erfindungsreichtum. Bildung darf einerseits nicht auf der Strecke bleiben. Andererseits müssen die Lehrer ihrem pädagogischen Auftrag auch im politisch verordneten digitalen Unterricht nachkommen. „Wir hatten heute eine rein virtuelle Lehrerfortbildung“, berichtet die stellvertretende Schulleiterin Dr. Sara Falk. Der Pädagogische Tag, an der Liebfrauenschule Mülhausen traditionell am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien, findet diesmal am Computer-Bildschirm statt. Die Lehrer lernen über YouTube-Videos das kleine und das große Einmaleins des digitalen wie des Hybrid-Unterrichts. Hybrid bedeutet: eine Hälfte ist im Klassenzimmer, die andere schaltet sich von zuhause aus zu. 60 Module stehen den Lehrern zur Verfügung. Für Sara Falk, die Deutsch und Chemie unterrichtet, ist ebenso einiges neu wie für Christoph Aretz, dessen Fächer Physik, Mathe und Informatik sind. Etwa die dargestellte Möglichkeit, Lehrererklärungen ohne aufwändige Schneideprogramme in den Online-Auftritt zu integrieren. Anhand der Lernvideos, didaktisch speziell auf die Bedürfnisse von Pädagogen im Digital-Unterricht zugeschnitten, werden die Liebfrauenschul-Lehrer weiter fit gemacht für die kommenden drei Wochen - bis Ende Januar ist jeglicher Präsenzunterricht untersagt. Ein weiteres digitales Element hat vor den Ferien zumindest einen Hauch von Weihnachtsstimmung in die Zimmer der Kinder und Jugendlichen getragen und die Schulgemeinschaft gestärkt. „Das Weihnachtssingen wurde eine Stunde lang per Stream übertragen - jeder durfte zu Hause mitsingen“, berichtet Sara Falk. Das kam - so gut es ging - einer gemeinsamen Weihnachtsfeier recht nah.

Dank der konsequent erledigten Hausaufgaben in Sachen „digitale Schule“ sind sich Christoph Aretz und Sara Falk sicher, dass die geforderte Bildungsgarantie in Mülhausen gewährleistet ist. „Aber in der sozialen Bildung bleibt einiges auf der Strecke, das kann nur der Präsenzunterricht leisten“, sagt Christoph Aretz. Apropos soziale Verantwortung: Eine pädagogische Notbetreuung ist in Mülhausen selbstverständlich. Ebenso selbstverständlich werden auch Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der Liebfrauenschule trotz Pandemie weiterhin aufgefangen.

Mithilfe dieser ganzen Anstrengungen sind die Schüler in Mülhausen weiterhin gefordert und bleiben bei der Stange. Ihr Wissensrucksack fürs Leben wächst von Tag zu Tag. Deshalb werden die Halbjahreszeugnisse auch nicht in Frage gestellt. Sara Falk: „Das gibt den Schülern eine Rückmeldung über ihren Leistungsstand.“ Ein Feedback für die pädagogische Leitung ist das positive Echo der Eltern. „Sie vertrauen uns und werden vielfältig eingebunden. Wir freuen uns über jede Anregung und versuchen, sie umzusetzen“, so Sara Falk.

 



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