Forschergeist, Experimentierfreude und Spaß an Naturwissenschaft - mit diesem Ansporn wollten 4 Schülerinnen und 15 Schüler der Liebfrauenschule Mülhausen bei „Jugend forscht“ antreten. Ihre neun Beiträge wurden beim Regionalentscheid in Krefeld zugelassen. Doch dann machte das Coronavirus Deutschlands bekanntestem Schülerwettbewerb einen Strich durch die Rechnung. „Deshalb wollten wir unseren Schülern die Gelegenheit bieten, ihre Arbeiten zumindest intern einmal zu präsentieren“, sagt Chemielehrerin Yvonne Rosso. Die meisten Ideen kommen aus ihrer Natwi-Klasse, das ist die 9c. Aber auch einige Acht- und Zehntklässler der MINT-freundlichen Liebfrauenschule haben sich unter die Jungforscher gemischt.
„Der intelligente Spiegel“ - so lautet der Titel des Beitrags von Charlotte Steiger und Moritz von Basum. Die beiden - sie besucht die Liebfrauenschule Mülhausen, er das Luise-von-Duesberg-Gymnasium Kempen - dürfen als einzige zum dezentralen Auswahlverfahren, das der Jugend-forscht-Veranstalter Unternehmerschaft Niederrhein als Trostpflaster für die insgesamt 346 Jugendlichen nun anbietet. Intelligent ist der Spiegel deswegen, weil er nicht nur das eigene Ebenbild reflektiert, sondern auch im Zuge der Künstlichen Intelligenz das gesamte Wissen dieser Welt - vom Wetterbericht über Braking News bis hin zu Aktienkurs oder Bundesliga-Ergebnisse. Im Spiegel steckt ein Bildschirm, der auch Gesichter erkennt. „Wir hatten auch die Idee, den Prozess des Anprobierens von Kleidung zu verbessern“, berichtet die 14-jährige Kempenerin. „Die Person kann sich vor den Spiegel stellen und sieht sich dann in einem Kleidungsstück.“
Nicht nur reflektiert, sondern auch ökologisch höchst interessant ist die Idee von Johannes Noé, Maurice Mahnert und Tim Worringer. Das Trio aus der Natwi-Klasse hat einen Dynamo in ein Regenwasser-Fallrohr gebaut und erzeugt damit Strom, sobald die herabfallenden Tropfen über die Schwerkraft den Dynamo in Gang setzen. „Wer das zu Hause einsetzt, kann bis zu 200 Euro Stromkosten pro Jahr sparen“, sagt Johannes, der aus Aldekerk ist. „11,5 Prozent des herabfallenden Wassers können für die regenerative Energiequelle genutzt werden“, betonen Johannes und Tim, beide aus Kempen.
Aus der Not des sportlichen Brillenträgers hat Timo Reck eine Jugend-forscht-Tugend gemacht. Der 15-Jährige hat Viskose-Pads für die Nasenbügel von Brillen konstruiert, damit die Brille nicht abgleitet, wenn durch Schweiß akute Rutschgefahr für das Gestell besteht. „Befestigt sind die Pads mit elastischem Faden, Klettverschluss oder Klebestreifen“, berichtet der passionierte Schachspieler aus Kempen.
Die Namen der Jugend-forscht-Teilnehmer (alphabetisch): Arnhold, Timon; Besler, Joshua; Besler, Nils; Bollow, Jan; Döring, Fynn; Dünger, Fritz; Elsner, Nico; Hüpkes, Simon; Gallik, Fabian Immanuel; Mahnert, Maurice; Noé, Johannes; Reck, Timo Sennert, Maximilian; Skronski, Leonie; Sokolowski, Kim-Marie; Steiger, Charlotte; Trilling, Lars; Widua, Sebastian; Worringer, Tim.