07. Februar 2020
In dieser Woche war der Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer, MdB, gleich zweimal in unserer Schule zu Gast.
Er stand auf Einladung der Fachschaft Sowi zwei unserer EF Sowi Kurse Rede und Antwort und beantwortete ausführlich in 90 Minuten die Fragen der Schüler. Die Themen waren zahlreich und breit gefächert. Nach einer kurzen biografischen und persönlichen Vorstellung Uwe Schummers gab es zunächst Fragen zu den genauen Aufgaben eines Abgeordneten in der parlamentarischen Demokratie, den Abläufe und Verfahrensweisen. Danach aber bestimmten aktuelle politische Themen wie der der Klimawandel, die f4f Bewegung, aber auch die Umsetzung der EU-Gülleverordnung, hier vor Ort die Diskussion. Zudem standen die Verteidigungspolitik, die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr und die Beurteilung der Politik von Donald Trump auf der Agenda. Auch die Haltung Uwe Schummers zur AFD, die seiner Meinung nach eine völkische und nationalistische Partei sei und keinesfalls mit dem christlichen Menschenbild vereinbar, wurde erfragt.
Diese klare Position hinsichtlich der AFD erhielt beim zweiten Besuch, am Donnerstag, besondere Bedeutung und dominierte die Diskussion.
Trotz einer spontan terminierten Telefonkonferenz aus aktuellem politischen Anlass, die Uwe Schummer kurzfristig verpflichtete, sagte er den zweiten Besuch eines Kurses nicht ab, sondern baute dies kurzfristig mit ein. Hier bestritt Schummers Büroleiter die Runde und erzählte von seinem politischen Alltag und Prägungen.
Aber warum Unterbrechung und Telefonkonferenz mit Berlin?
Einen Tag zuvor hatte sich in Thüringen Thomas Kemmerich (Mitglied der FDP, der kleinsten Partei im Erfurter Landtag) zum (mittlerweile kürzesten) Ministerpräsidenten eines Landes mit den Stimmen von CDU und den Stimmen der AFD wählen lassen. Die Thüringer AFD wird vom rechtsextremen Flügel -Vorsitzendem Björn Höcke geführt. Schummer reagierte entsetzt; die CDA und auch Schummer als CDA Vertreter ( CDA= das ist der Arbeitnehmerflügel der Union) schäme sich zutiefst. „Wie kann man sich parlamentarisch von einer völkisch-brauen Gesinnung wählen lassen?“ Deutliche Worte auch an die CDU Thüringen. Sie hat die historischen Fehler der Zentrumspartei wiederholt. Wer sich mit Stimmen der Rechtsextremen in ein Amt wählen ließe oder dies auch nur hinnähme, habe „in unserer CDU nichts zu suchen und muss ausgeschlossen werden,“ sagte Schummer und bezog hier mit klarer Haltung Stellung.
Weitere Themen waren in der Diskussionsrunde aber auch der Brexit, die Entwicklung der EU, die Ausbildung in der Pflege, die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft und noch einiges mehr. An diesem Tag endete die Doppelstunde gefühlt „zu früh“ - gerne hätte noch weiter miteinander gesprochen werden können.
Beide Sowi Kurse in der EF und die Fachschaft bedankten sich herzlich, dass Uwe Schummer sich sehr viel Zeit genommen hat, um seine Vorstellungen mit den Schülern auszutauschen und zu diskutieren.