Auf Tuchfühlung mit dem Ungeheuer von der Dorenburg

26. April 2018

Niederrhein, 25.04.2018 - Ilka Billen bester Freund heißt Gustav Basi Graf Dorenburg. Graf Gustav ist kein Mensch, sondern ein Basilisk. Das ist ein antikes Fabelwesen, eine Mischung aus Hahn und Schlange. Die elfjährige Schülerin der Liebfrauenschule Mülhausen hat das Buch „Hexen, Räuber, wilde Biester - Eine magische Nacht im Museum“ von A. E. Eiserlo gelesen, ihrer Fantasie freien Lauf gelassen und sich an die Nähmaschine gesetzt. Zusammen mit ihren Freundinnen Antonia Stepholt aus Wachtendonk und Melina Sennert aus Grefrath aus der 5b der Liebfrauenschule hat Ilka aus Stofffetzen, Faden, Watte und ein paar weiteren Utensilien einen blaublütigen Basilisken geschaffen, der bunt und fröhlich rüberkommt und so gar nichts mit dem Ungeheuer aus der Mythologie zu tun hat, dessen böser Blick alleine schon versteinert. „Ich habe auch eine Nähmaschine zu Hause, da ist einiges entstanden“, sagt Ilka Billen, die aus Hinsbeck kommt.

„Die 5b hat sich an einem Schülerwettbewerb der Grefrather Buchhandlung Karl Gross beteiligt“, berichtet Deutschlehrerin Susanne Mertens. Buchhändler Gross hat an einigen Schulen in der Region anlässlich des Welttags des Buches dazu aufgerufen, sich mit dem Werk der Grefrather Autorin A. E. Eiserlo kreativ zu beschäftigen und Kunstwerke aus dem Reich der Fantasie zu schaffen. Der Basilisk, der in dem Buch mit anderen Wesen aus der Welt des Aberglaubens eine Rolle spielt, stand für die zwei Dutzend Schülerinnen und Schüler dabei im Mittelpunkt. Seit dem 12. März haben die Zehn- bis Elfjährigen unter Anleitung von drei Liebfrauenlehrerinnen emsig gewerkelt. Ab Sonntag, 29. April, 11 Uhr, sind die verhexten Schülerwerke im benachbarten Niederrheinischen Freilichtmuseum bis 16. Mai zu sehen.

An das Thema Basilisk haben sich die Liebfrauenschüler nicht nur mit Nadel und Faden gemacht, sondern auch andere Materialien verwandt. Leon Weiss und seine vier Freunde Laurenz Vornweg, Jakob Floeth, Moritz Kehlen und Johannes Bayer beispielsweise habe aus Pappe die Dorenburg, das zentrale Gebäude des Freilichtmuseums, nachgebaut. Der elfjährige Leon aus Kaldenkirchen spielt zwar lieber Fußball, als mit Heißklebepistole, Schere und Farbe Miniaturmodelle historischer Hofanlagen nachzuempfinden. Aber die basiliskische Begeisterung merkt man allen fünf Jungen an, wenn sie stolz ihr Modell präsentieren. Nour Eldeen Galal und Leon Hexels, beide aus Süchteln, haben zum Pinsel gegriffen und einen grausamen Gustav in leuchtenden Farben gemalt. Erschreckend schön!

„Ich bin überwältigt, wie ihr das umgesetzt habt. Einfach irre“, sagt Buchautorin A. E. Eiserlo, als sie sich am Ende des Kreativprozesses zu den 5b‘lern in den Stuhlkreis setzt und die Kunstwerke begutachtet. Derweil überlegt Kevin Gröwig vom Niederrheinischen Freilichtmuseum bereits in der Mitte des Kreises, wo die Werke zur Begutachtung aufgestellt sind, wie er die Schülerkunst in der Hofanlage Waldniel im Niederrheinischen Freilichtmuseum zur Schau stellt.

Unter dem Strich ein gelungenes Projekt, das Schule, Museum und Buchhandel in Grefrath da auf die Beine gestellt haben. „Unseren Schülern ist darüber neben der künstlerischen Betätigung kulturgeschichtliches Wissen vermittelt worden“, sagt Lehrerin Susanne Mertens.



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